Schmerzhaft sei für die sPD-Fraktion der Verkauf ehemaliger gemeindeeigener Wohnanlagen u.a. in der Uferstraße gewesen, so hieß es im letzte Salacher Boten. Ihre Zustimmung erfolgte nur unter gewissen Bedingungen. Eine Woche zuvor hörte sich das im SaBo allerdings noch anders an, denn mit dem Verkauf seien, gegen die Meinung der sPD, in der Vergangenheit Fehler gemacht worden.
Sicher, bezahlbarer Wohnraum und sozialer Wohnungsbau sind aktuell wichtiger denn je, doch zurecht fragen sich nun manche, warum plötzlich so intensiv über einen Vorgang von vor über 10 Jahren diskutiert wird, ob die sPD dann letztlich für oder gegen den Verkauf gestimmt und was es eigentlich mit diesen jüngsten, verzweifelten Rechtfertigungsversuchen auf sich hat.
Die Antwort ist, dass der Schmerz über den Verkauf der Gemeindewohnungen wohl nur noch vom Schmerz darüber getoppt wird, dass es SÖS einfach genau wissen wollte und sich kurzerhand die entsprechenden Protokolle angeschaut hat. Schließlich wollten wir alle erfahren, wie standhaft die frühere sPD-Fraktion wirklich für ihre eigenen Überzeugungen eingetreten und wie verbissen sie für den Verbleib der Wohnanlagen in öffentlicher Hand und damit im Besitz der Salacher und Salacherinnen gekämpft hat. Das Ergebnis enttäuscht: Auch die sPD stimmte am Ende geschlossen für den Verkauf.
„Dass man sich bei den vielen Vorgängen über die Jahre hinweg natürlich nicht immer an alle Einzelheiten erinnert, versteht sich von selbst. Ob man allerdings die eigene Position komplett verdrängen sollte, bleibt fraglich.“, so SÖS-GR Niess zum erneuten Fauxpas der sPD-Fraktion im Amtsblatt. Die daraufhin erfolgte Korrektur ihrer eigenen Aussage, empfindet er jedoch als einen ersten Schritt in die richtige Richtung. Niess weiter: „Es ist gut zu wissen, dass die Genoss:innen nun bereit sind, sich die eigenen Fehler vergangener Entscheidungen auch einzugestehen. Ich würde mir nur wünschen, dass dieser Prozess künftig schon vor der Veröffentlichung entsprechender Pressestatements einsetzt und nicht immer erst, nachdem SÖS offiziell deren Inhalt angezweifelt und die entsprechenden Sitzungsprotokolle eingesehen hat.“