Beschlussantrag:
Künftig wird vor der Ausweisung von neuen Baugebieten, die außerhalb der bestehenden Be-bauung liegen, also den sichtbaren Ortsrand der Gemeinde in unbebaute Fläche verschieben, erst ein verbindlicher Bürger:innenentscheid zur Freigabe des Vorgangs durch die Salacher Bevölkerung durchgeführt.
Darstellung des Sachverhalts:
Der Flächenverbrauch hat in den letzten Jahrzehnten rasant zugenommen, immer mehr Grün wird für neue Gewerbe- oder Wohngebiete geopfert. Statt in die Höhe wachsen die Städte weiter in die Breite. Im Filstal liegt mittlerweile bereits Ortsschild an Ortsschild und aus der Luft lassen sich die einzelnen Gemeinden mit bloßem Auge teils kaum noch voneinander trennen. Unbebaute Fläche als rares Gut ist allein schon aus Umwelt- und Tierschutzgründen zu erhalten, dies erkennen auch immer mehr Bürger:innen und lehnen sich gegen neue Versiegelungspläne einzelner Gemeinden auf, wie beispielsweise beim IKG Auen der Gemeinden Süßen und Gingen oder dem Gewerbepark Lautertal, über dessen Zukunft die Donzdorfer:innen im Februar in einem Entscheid abstimmen werden. Es ist eine Grundsatzentscheidung in jedem Einzelfall: Mögliche Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen gegen den Erhalt und Schutz der Natur – diese Entscheidung kann und darf nur von der Bevölkerung selbst getroffen werden! Wir fordern daher stets eine verbindliche Freigabe per Bürger:innenentscheid für Neubaugebiete in unbebauter Fläche am Ortsrand.
Beschlussantrag:
Die Gemeinde Salach setzt sich zum Ziel, bis zum Jahr 2030 Klimaneutralität erreicht zu haben. Des Weiteren unterstützt sie die Resolution zur Ausrufung des Climate Emergency („Klimanotstand“), analog der zahlreichen Städte und Länder, die bereits den Klimanotstand ausgerufen haben.
Darstellung des Sachverhalts:
Die aktuellen Bemühungen von Politik, Industrie und Gesellschaft reichen nicht im Ansatz aus, um die nötige Menge Treibhausgase einzusparen und so den Klimawandel zu stoppen oder auch nur in erforderlichem Maße zu verlangsamen. Es ist längst nicht mehr Fünf vor Zwölf! Die Ausrufung des Klimanotstandes soll die Dringlichkeit dieses Themas und die Unaufschiebbarkeit von möglicherweise unliebsamen aber wichtigen Entscheidungen in der Politik verdeutlichen und so unsere Regierung zu entschlossenem Handeln bewegen. Gleichzeitig definieren wir für unsere Gemeinde ein konkretes Ziel zum Erreichen der Klimaneutralität und leisten damit selbst einen wichtigsten Beitrag im Kampf gegen die voranschreitende Erderwärmung.
Beschlussantrag:
Die Gemeindeverwaltung möge eine Stabstelle Klimaschutz schaffen und zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Klimaschutzmanagerin oder einen Klimaschutzmanager einstellen.
Darstellung des Sachverhalts:
„Klimaschutz geht uns alle an“ – alle Menschen, aber auch alle Ebenen der gesellschaftlichen Organisation. Klimaschutz beginnt in den einzelnen Kommunen. Die drängenden Fragen dieses komplexen und umfangreichen Themas mit seinen vielschichtigen Prozessen können für Salach nur durch eine eigene Stabstelle angemessen beantwortet werden. Neben der Steuerung, Koordinierung und Unterstützung bei der Umsetzung eines Klimaschutzkonzeptes sollen u.a. die fachliche Beratung der Gemeinde, Initiierung und Durchführung von Klimaschutzprojekten sowie Netzwerkbildung und Akquise von Fördermitteln zu den Aufgaben gehören.
Beschlussantrag:
Die Gemeinde möge im Rahmen eines Förderprogramms die Entfernung von Steingärten und Schaffung von umweltfreundlichen Grünflächen auf Privatgrund unterstützen.
Darstellung des Sachverhalts:
Auf Beschluss des Landtags Baden-Württemberg dürfen fortan keine weiteren Schottergärten angelegt werden. Um auch bereits bestehende Anlagen in Grünflächen und blühende Landschaften umzuwandeln, muss ein entsprechender Anreiz geschaffen und müssen die Bürger:innen bei diesem Vorhaben unterstützt werden. Dies soll, wie in Weinheim geschehen, nun auch in Salach im Rahmen eines zu schaffenden Förderprogramms umgesetzt werden.
Beschlussantrag:
1.) Die Gemeindeverwaltung möge prüfen, ob die Abschaffung der Hundesteuer und ersatzweise Einführung einer allgemeinen Tierschutzsteuer die rechtlichen Vorgaben des Landes Baden-Württemberg zur Pflicht der Erhebung einer Hundesteuer erfüllt.
(Sofern die Tierschutzsteuer die Hundesteuer rechtlich ersetzen kann)
2a.) Die Hundesteuer wird abgeschafft und stattdessen eine Tierschutzsteuer für alle eingeführt. Die bisherigen Gesamteinnahmen von rund 40.000€ pro Jahr dienen als oberer Grenzwert. Die Tierschutzsteuer soll zweckgebunden eingesetzt werden.
(Sofern die Tierschutzsteuer die Hundesteuer rechtlich NICHT ersetzen kann)
2b.) Die Hundesteuer wird auf einen Euro pro Hund und Jahr abgesenkt und die zusätzliche Einführung einer zweckgebundenen Tierschutzsteuer für alle geprüft.
Darstellung des Sachverhalts:
Die Einnahmen der Hundesteuer sind nicht zweckgebunden, stehen also für keine konkrete Dienstleistung. Zur Begrenzung der Hundehaltung in der Gemeinde ist die Steuer ebenfalls längst nicht mehr geeignet, stattdessen trifft sie nur jene Familien besonders hart, die sowieso schon wenig finanzielle Mittel haben. Eine Tierschutzsteuer tragen hingegen viele Schultern, sie ist fair und kommt durch die Zweckbindung tatsächlich auch dem Tierschutz zugute.
Beschlussantrag:
Die Gemeindeverwaltung möge ein Konzept erarbeiten, dass den Mitarbeiter:innen der Gemeindeverwaltung ermöglicht, wo umsetzbar, den eigenen Hund mit ins Büro zu bringen. Der Konzeptentwurf soll bis spätestens zum Ende des vierten Quartals 2021 vorliegen.
Darstellung des Sachverhalts:
Bei der außergewöhnlichen Klausurtagung 2020 im HubWerk01 ist der Gemeinderat sprichwörtlich auf den Hund gekommen. Die Begleitung des Referenten Dr. Ematinger, eine Dackeldame namens Bruni, lockerte die teils anspruchsvollen Themen spürbar auf und auch wissenschaftlich ist der positive Einfluss längst bewiesen. Bürohunde verbessern u.a. nachweislich das Arbeitsklima, mindern Stress, senken den Blutdruck und reduzieren die Gefahr eines Burnouts oder anderer psychischer Erkrankungen. Doch Fakt ist auch, dass sich Bürohunde nicht in jedem Bereich umsetzen lassen. Aus diesem Grund soll die Gemeinde-verwaltung für ihre Mitarbeiter:innen ein geeignetes Konzept erarbeiten. Die Berichterstattung soll bis spätestens zum vierten Quartal 2021 erfolgen.
Beschlussantrag:
Im kritischen Bereich der LKW-Parkplätze im Industriegebiet Dugendorf/Im Alber sollen öffentliche Mülleimer mit moderater Größe, gut sichtbar aufgestellt und diese regelmäßig geleert werden.
Darstellung des Sachverhalts:
Teils ganze Plastiksortimente verschiedenster Verpackungen prägen das Ortsbild der Gemeinde Salach im Industriegebiet südlich der alten B10 an den LKW-Stellplätzen am Postweg und stärker noch an der Straße Im Alber. Grund hierfür ist u.a. sicherlich auch der deutliche Rückgang öffentlicher Mülleimer. Daher beantragen wir erneut die Aufstellung und regelmäßige Leerung weiterer öffentlicher Mülleimer. Weil die Umsetzung mit einer einzigen, großen, schwarzen Tonne letztes Mal die vermehrte Entsorgung von Hausmüll zur Folge hatte und das Behältnis für viele aber höchstwahrscheinlich auch nicht als „konventioneller Mülleimer“ zu erkennen war, möchten wir zwei konkrete Ideen ergänzen. So ist diesmal auf eine moderate Größe gängiger Mülleimertypen aus Innenstädten zu achten. Zudem sollen die Mülleimer, wie am Rathausplatz, auch im Industriegebiet die Signalfarbe Orange als Hinweis haben.
Beschlussantrag:
Die Gemeindeverwaltung möge die Umgestaltung des Radwegs im Bereich der Kreuzung Friedrichstraße und Hauptstraße prüfen. Das Ergebnis dieses Prüfantrags soll bis spätestens zum Ende des vierten Quartals 2021 vorliegen.
Darstellung des Sachverhalts:
Der Radverkehr gewinnt in der aktuellen Zeit nicht nur auf Grund von ökologischen Bestrebungen immer mehr an Bedeutung. Neben der Schnellverbindung Ost-West ist jedoch auch auf eine gute Süd-Nord-Durchlässigkeit zu achten. Aktuell führt der Radweg durch die Unterführung der Bahn, bevor sich die Radfahrer:innen an den Säulen der örtlichen Bebauung vorbeischlängeln müssen, bis dann die Spur abrupt an der Ecke Friedrichstraße/Hauptstraße endet. Das Risiko für einen Unfall mit Fußgänger:innen, welche um die Hausecke der Friedrichstraße kommen, oder mit Autos aus Richtung der Ortsmitte beim weiteren Befahren der Hauptstraße, ist enorm. Der Radweg muss an dieser Stelle dringend mit dem restlichen Verkehr versöhnt werden. Die Gemeindeverwaltung soll daher für die Radspur ein besseres Konzept entwickeln. Denkbar wäre beispielsweise eine Abflachung des Bordsteins bereits einige Meter vor der Einmündung der Friedrichstraße und die Weiterführung auf der Hauptstraße als ausgewiesene Radspur bis zum Zebrastreifen.
Beschlussantrag:
In Sitzungsprotokollen soll das Abstimmungsergebnis künftig namentlich oder mindestens aber nach Fraktionen getrennt erfasst und dokumentiert werden.
Darstellung des Sachverhalts:
Als Gemeinderät:innen vertreten wir u.a. die Wünsche, Meinungen und Überzeugungen der Salacher Bevölkerung nach bestem Wissen und Gewissen. Parteien, (Wähler-)Vereinigungen und Organisationen setzen hierbei verschiedene inhaltliche Schwerpunkte, wodurch sich in demokratischen Wahlen auch unterschiedliche Kräfteverhältnisse ergeben.
Die Entscheidungen des Gremiums in seiner Gesamtheit, nicht jedoch der einzelnen Rät:innen und Fraktionen werden in einem Sitzungsprotokoll festgehalten. Die Bürger:innen haben aber ein Anrecht darauf, im Sinne der Transparenz in der Kommunalpolitik auch ohne körperliche Anwesenheit in der jeweiligen Sitzung und noch Jahre später anhand der Protokolle zu erfahren und nachvollziehen zu können, wie die einzelnen Gemeinderät:innen und/oder Fraktionen zu bestimmten Themen entschieden haben. Dies ist mit dem Dokument in seiner aktuellen Form jedoch nicht möglich.
Beschlussantrag:
Der öffentliche Teil von Gemeinderats- und Ausschusssitzungen soll künftig aufgezeichnet und noch in derselben Woche ins Ratsinformationssystem hochgeladen werden.
Darstellung des Sachverhalts:
Spätestens seit Corona besteht gesteigertes Interesse daran, Sitzungen des Gemeinderats und der Ausschüsse online nachverfolgen zu können, da eine körperliche Anwesenheit stets auch mit einem erhöhten Infektionsrisiko mit Covid-19 einhergeht. Auf Grund der bereits in den letzten Haushaltsberatungen durch die Gemeindeverwaltung geschilderten Schwierigkeiten beim direkten Livestreaming soll der öffentliche Teil von Gemeinderats- und Ausschusssitzungen künftig nur aufgezeichnet und anschließend noch in derselben Woche ins Ratsinformationssystem hochgeladen werden. Als Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung dient die Stadt Konstanz, die mit ihrem „Podcast“ als erste der ersten Städte bereits seit 2014 Gemeinderatssitzungen ins Internet überträgt. Gemeinsam mit dem Landesbeauftragten für Datenschutz wurde hierfür eine datenschutzkonforme Lösung ausgearbeitet. Die Aufzeichnung in Salach soll gleichzeitig als eine Art Archiv dienen und den Bürger:innen auch später noch Zugriff auf Inhalte vergangener Sitzungen ermöglichen. Aus unserer Sicht ein weiterer, wichtiger Beitrag auf dem Weg zu mehr Bürgerbeteiligung und Transparenz.